musica aperta_03

 

26. Saison 2024 - 2025 
Alle Konzerte: Alter Stadthaussaal, Marktgasse 53, 2. Stock, Winterthur
Reservation 076 518 59 29            Eintritt Fr. 40.- / Studierende Fr. 30.-
www.musica-aperta.ch
 

Dienstag 3. Dezember 2024, 19 Uhr

«Ecce Homines»
Klaus Huber zum 100!


Ensemble Van der Waals & Corinne Holtz
Daniela Müller & Egidius Streiff, Violine
Fabio Marano & Mariana Doughty, Viola
Ekachai Maskulrat, Cello

Screenshot 2024-11-14_800.
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Wolfgang Amadeus Mozart

Quintett in g, KV 516

Corinne Holtz liest aus

"Welt im Werk. Klaus Huber 1924-2017" (Buchvorstellung)

Klaus Huber (1924 - 2017)

Ecce Homines für Streichquintett (1998)

ecce homines vereint die beiden Streichquintette im Geburtstagsgruss an Klaus Hubers hundertsten Geburtstag mit einer Lesung der zu diesem Anlass erschienen Biographie von Corinne Holtz; "Welt im Werk. Klaus Huber 1924-2017" Darin umstellt sie Huber "(..)mit Kontexten, die den Lesenden dazu zwingen, ihn selbst in durchaus neuer Weise zu interpretieren, seine enormen Leistungen als Komponist in ihrer ganzen Dimension zu erfassen und Irritierendes besser zu verstehen" (Roman Brotbeck). Klaus Huber war überzeugt, von der Bedeutung des musikalischen Denkens wie von sich selbst. Er war überzeugend in seinen Ausführungen wie in seinen Vermittlungsarbeiten. Er hat Generationen von Studenten in Komposition unterrichtet und durch Werk und Wesen beeinflusst.

ecce homines entstand 1999 als letztes grosses Streicherwerk. Darin tauchen Reminiszenzen an sein zweites Streichquartett, aber auch Vorahnungen zu seinem letzten Werkes "Intarsimile" auf. Im Unterschied zum erwähnten Streichquartett "Von Zeit zu Zeit" verwendet Huber im Quintett ein aus der arabischen Musik entlehntes Dritteltonsystem. Dies verstärkt den kontemplativen Charakter von Hubers Musikdenken und verleiht dem Stück geradezu Flügel, indem sich die Klänge federleicht im Raum auflösen. Spätestens bei den leisen Anklängen an Mozart sind wir wohlbehütet gefangen in glücklich melancholischem Bedauern.

Wolfgang Amadeus Mozart schrieb seine späten Streichquintette auf der Höhe seines Schaffens für private Anlässe. Wenn auch Jedes dieser vier Werke als Meisterwerk gilt, so ist es doch KV516 in g-moll, das die Herzen unwiderstehlich berührt. Dies mag ausschlaggebend gewesen sein, dass Klaus Huber wiederum in seinem Quintett den Bogen von Arabischem zu Abendländischem Musikdenken neu spannt. In Mozarts Quintett erscheinen die vier Sätze in zunehmend düsterem Licht, nur um im Finale alle Sorgen wegzuwischen.
Ensemble Van der Waals wurde von Musikerinnen gegründet, die schon lange lose zusammengearbeitet hatten - Van der Waals Kräfte eben. Mit dem fulminanten Programm "Sturm und Tanz" erreichten sie ein breites Publikum jenseits von Stilbarrikaden. Für das neue Programm stossen Fabio Marano und Egidius Streiff dazu: Beide hatten "ecce homines" oft zusammen gespielt. Egidius hat zudem mit Mariana Doughty eine CD mit den Streichquartetten von Huber realisiert (www.streiffzug.com/sc-1501). Sie wurde von Diapason mit dem "coup de la coeur" ausgezeichnet.  

       weiteres Konzert: 1.Dezember 18.15h Museum Klingental, unt. Rheinweg 26, Basel

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Mittwoch, 29. Januar 2025, 19 Uhr

Mondnacht 9 - Orion
Aurea Marston - Sopran, Robert Koller - Bass; Claudia Weissbarth - Flöte, Matthias Wamser - Klavier

musica aperta 27.1.25 Mondnacht 9 Ensemble_800

Gregorianischer Gesang

Magi videntes stellam (Als die Weisen den Stern sahen)
Magnificat-Antiphon zu Epiphanias

Max E. Keller (1947)

Nur uns (2023) (Text: M. E. Keller) für Sopran, Bass, Flöten und Klavier, UA

Claude Debussy (1862-1918)

Nuits d`étoiles Lied auf ein Gedicht von Théodore de Banville
 für Sopran und Klavier

Jean-Luc Darbellay (1946)

Mila für Flöte, Piccolo, Altflöte und Klavier, UA

Max Reger (1873-1916)

Drei Duette aus Op. 14 für Sopran, Bass und Klavier
 Nachts (Eichendorff), Abendlied (Goethe), Sommernacht (Saul)

Violeta Dinescu (1953)

Je dunkler die Nacht für Flöte solo, UA

Pierre-André Bovey (1942)

Wir können nicht schlafen (Der gestiefelte Stern) nach einem Gedicht
 von Hans Arp, für 2 Stimmen, Altflöte und Klavier, UA

Konstanty Kazimierz Regamey
(1907-1982)

Bezbrzeżna mi przestrzeń się śniła
 (Ich habe von endlosem Raum geträumt) für Bass und Klavier

Pauline Viardot (1820-1892)

L’étoile auf ein Gedicht von Afanasy Fet, für Sopran, Flöte und Klavier

Matthias Heep (1965)

Orion, auf einen Text von Odysseas Elitis, für Sopran, Bass, Flöten und Klavier, UA

Gregorianischer Gesang

Stella ista sicut flamma coruscat (Dieser Stern funkelt wie eine Flamme)
 Antiphon zur Vesper an Epiphanias

Sternenlicht führt unseren Blick in wirklich unfassbare Weiten: Raum und Zeit werden auf ganz eigene Weise erlebbar. Tiefe Vergangenheit bleibt und entfernteste Zukunft wird lebendig.
Sternenlicht - eigentlich ein nüchternes physikalisches Phänomen - kann in uns idyllische und wehmütige Stimmungen auslösen (Viardot, Reger, Debussy), aber auch als religiöses Fanal gelesen werden (Gregorianischer Gesang Magi videntes stellam). Fünf Komponisten aus Winterthur, Bern und Basel haben fünf verschieden Zugänge zu diesem Thema. Sie haben für Mondnacht 9 je ein neues Werk geschrieben.
 

weitere Konzerte:
 Mo. 20. Januar 2025, 19.30 Uhr, Elisabethenkirche, Elisabethenstrasse 10 – 14, Basel,
www.offenekirche.ch
Fr. 14.2.2025, 20 Uhr, Klosterkirche, Dornach 
www.klosterdormach.ch
So. 16. Feb. 2025, 11 Uhr, l'art pour l'Aar, Le Cap, Predigergasse 3, Bern, www.lartpourlaar.ch
 

 

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