wir über uns
Am 24. September 1999 eröffnete der Münchner Komponist und Pianist Moritz Eggert mit "Hämmerklavier und Bach, Schubert, Chopin ..." die Konzertreihe musica aperta Winterthur, ein Signal für die Programmgestaltung bis heute: Ausbruch aus dem Ghetto "Neue Musik", Öffnung für die bunte Vielfalt der zeitgenössischen Musik verschiedener Stile und Traditionen, Denkweisen und Länder, durchdachter Bezug zur Tradition; aber auch Einbezug von Improvisation, Performance, Elektronik, Literatur, Film, Tanz.
musica aperta bietet interessanten einheimischen und ausländischen Ensembles eine Plattform und bereichert das kulturelle Angebot durch Programme, wie sie sonst in Winterthur nicht zu hören sind. 8-11 Konzerte finden heute pro Saison statt, zuweilen in Kooperation mit anderen Veranstaltern - etwa mit L'art pour l'Aar in Bern, SONaare in Aarau, mit H95 in Basel, "Unerhörte Musik" Berlin, "Pyramidale" Berlin oder als einzelne Gastkonzerte in Zürich oder St. Gallen. Aber auch mit Winterthurer Institutionen wie dem Kunstmuseum, der Literarische Vereinigung, Tanz in Winterthur oder dem Filmfoyer oder mit bestimmten Ensembles arbeitet musica aperta nach Bedarf zusammen. In jeder Saison erteilt musica aperta mindestens einen Kompositionsauftrag, pro Saison werden bis zu 18 Kompositionen (2012-13) uraufgeführt. Ab und zu stehen auch einzelnen Länder im Focus, so etwas Japan, China, Korea, Schweden, Italien oder gar die Färöer Inseln.
Auch die Presse gewährt musica aperta eine gute Präsenz, vor allem der Landbote räumt musica aperta regelmässig Platz ein, und Radio SRF 2 Kultur nimmt pro Saison 2-3 Konzerte auf und gibt ihnen damit weite Verbreitung. Mit dem Einstieg von Egidius Streiff ins Leitungsteam - neben dem bisherigen Max E. Keller - erhält musica aperta neue Impulse, in den kommenden Jahre weiterhin mit ausgesuchten Kostbarkeiten zu überraschen und zu überzeugen.
die Neue Zürcher Zeitung über uns
Weltläufigkeit, lokales Kolorit - Musica aperta feiert das Zehn-Jahre-Jubiläum
Den musikalischen Schlusspunkt des unterhaltsamen Abends, der an einem üppigen Buffet seine Fortsetzung fand, machte eine Kollektivimprovisation aller beteiligten Musiker, die Max E. Keller nur anleitete, sondern auch als Pianist bereicherte. Unverwechselbarer Charme Genau diese musikalische Breite, aber auch die Mischung aus Weltläufigkeit und Pflege der lokalen Szene zeichnet Kellers umsichtige Programmierung aus. Noch vor der Jahrhundertwende hatte der vielseitige Musiker, eben von einem Berlin-Aufenthalt zurückgekehrt, die erste Saison konzipiert. Dem Eröffnungskonzert am 24. September 1999 folgten bisher 77 weitere Veranstaltungen mit insgesamt 44 Uraufführungen.
Jürg Huber, NZZ, 15.6.2009
7 typische Konzerte
22. November 2002, WintiPur - 7 Winterthurer spielen 7 Winterthurer Heinrich Keller - Flöte, Conrad Steinmann – Blockflöte, Urs Walker – Violine, Daniel Hess – Viola, Tamriko Kordzaia – Klavier, Dieter Jordi – Gitarre/Dirigent, Regina Irman – kleine Trommel
6. Dezember 2003, Rising Star Patricia Kopatchinskaja - Violine, Werner Bärtschi - Klavier
8. März 2007, Landschaften der Seele Der Schriftsteller Peter Stamm und das Ensemble Horizonte (Detmold)
15. Dezember, 2007, Doppelkonzert: Winterthur - Berlin Rahel Cunz, Violine & Jacqueline Ott, Marimba - Christine Paté, Akkordeon & Matthias Bauer, Kontrabass
22. Oktober 2009, voice summit – 3 Soprane Katia Guedes (São Paulo/Berlin), Monika Teepe (Nürnberg), Kornelia Bruggmann (Siblingen CH)
6. Februar 2010, ensemble für neue musik zürich Hans-Peter Frehner (Flöte), Manfred Spitaler (Klarinette), Viktor Müller (Klavier), Sebastian Hofmann (Schlagzeug), Urs Bumbacher (Violine), Nicola Romanò (Violoncello), Andreas Brenner (Musikalische Leitung)
25. Oktober, 2012, EROS – ein inszeniertes Konzert Anna Herbst, Sopran; Jeannine Hirzel, Mezzosopran; Jonathan Sells, Bariton; Tabitha Staehli und Edward Rushton, Klavier; Wolfgang Braml, Elektronik; Gian Manuel Rau, Regie
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Die künstlerische und organisatorische Leitung von musica aperta Winterthur
Egidius Streiff studierte bei Hansheinz Schneeberger. Seither hat er unzählige zeitgenössische Werke zur Uraufführung gebracht, so Wang Xilings Violinkonzert op. 39 mit dem China National Symphony Orchestra in Beijing, Lothar Voigtländers Violinkonzert „Emphasis“ in Dresden, oder auch im September 2012 das zweite Violinkonzert von Harry Crowl mit dem Orquestra de Parana in Curitiba. Bis 2007 war er künstlerischer Leiter des Ensemble Antipodes (ISCM Ensemble in residence2006) und Kurator der international beachteten Ausstellung „Adolf Busch in Riehen“ (2009). Er ist Gründer der mongolischen Chuluun Stiftung für den zentralasiatischen Austausch und Initiant des innerkoreanischen Begegnungsprojekt „parallel worlds“ unter dem Patronat der Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey: Unvergesslich bleibt die Aufführung von Schoecks Violinkonzert mit dem YII-Orchester Pyöngyang in 2005, und das daraus resultierende Projekt pyongyangklang.ch vom November 2008 gilt als Meilenstein der kulturellen Zusammenarbeit mit Nordkorea. 2012 gründet er mit dem inhaltsorientierten Genossenschaftslabel streiffzug.com einen Gegenentwurf zur rein gewinnorientierten CD-Produktion. Seine neuesten solistischen Arbeiten sind dokumentiert in einer CD mit Werken von Viktor Kalabis (streiffzug SC1702, 2019), einer Aufnahme der Sonate op.72 („AFFE SCHAF“) von Max Reger als Teil der preisgekrönten DVD „Maximum Reger“ (BBC „DVD of the year 2018), sowie der posthumen Uraufführung und Ersteinspielung von Isang Yuns Violinsonate (capriccio C5364, 2019).
www.streiffzug.com www.egidiusstreiff.ch streiffzug@gmail.com
Max E. Keller spielte von 1966 bis 1973 Freejazz und improvisierte Musik nach Konzepten auf dem Klavier und auf elektronischen Instrumenten. Seit 1973 hat er über 170 Kompositionen für verschiedenste Besetzungen geschrieben, auch elektronische Musik. Oft vertonte er politische Texte: Erich Fried, Jürg Weibel, Kurt Marti, Franz Hohler, Montagen aus textes trouvés sowie eigene Texte. Die abendfüllende szenische Kantate Fontamara (Ignazio Silone) wurde in Belgien, Deutschland und am Schauspielhaus Zürich aufgeführt. Die Miniaturoper Egon – aus dem Leben eines Bankbeamten (Hans Suter) erlebte 29 Aufführungen in zwei Inszenierungen. Aufführungen und Rundfunksendungen in ganz Europa, in Australien, Asien, Südafrika und in Nord- und Südamerika. Insgesamt sind seine Werke in 36 Ländern durch renommierte Ensembles und Musiker aufgeführt worden. Seit 1985 tritt Max E. Keller wieder als improvisierender Musiker auf, in verschiedenen Projekten mit Lyrik, Prosatexten und Tanz, aber auch mit schweizerischen und deutschen Ensembles. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Auszeichnung des Kantons Zürich 1980, Werkbeitrag des EDI (1982), Kunstpreis der Carl-Heinrich-Ernst-Stiftung Winterthur (1997), Berlin-Stipendium vom Aargauer Kuratorium (1999), Kulturpreis der Stadt Winterthur (2006), Beitrag des Aargauer Kuratoriums 2003 und 2008. Die Werke von Max E. Keller sind auf mehreren LPs und CDs vertreten. Die CDs Max E. Keller (col legno) und Klingen im Gegenwind (Jecklin Edition) sind ausschließlich seiner Kammermusik gewidmet, eine dritte CD (Grammont Portrait) mit fünf Kammermusikwerken und einem Orchesterwerk (Tonhalle-Orchester Zürich unter David Zinman) ist 2003 erschienen. "accent-figure-layer", eine Projekt zwischen Improvisation und Komposition, kam 2010 heraus, das Doppelporträt "Marcela Pavia - Max E. Keller" 2011 bei NEOS, wieder mit einem Orchesterwerk des Tonhalle-Orchesters und David Zinman. 2015 VIER POLITISCHE KOMPOSITIONEN FÜR TONBAND (1976-1979) auf dem Berliner Label TOCHNIT ALEPH. 2017 ist die Doppel-CD "wider-wege" zu seinem Geburtstag erschienen, zudem auf HatHut die CD "Blow, Strike & Touch" mit frei improvisierter Musik.
www.max-e-keller.ch max.e.keller@gmx.ch
Julia Pfenninger ist in Winterthur aufgewachsen und erhielt ihren ersten Cellounterricht im Alter von 7 Jahren bei Emanuel Rütsche. Nach der Matura absolvierte sie während eines Jahres das Vorstudium in Winterthur und studierte ab 2010 an der Zürcher Hochschule der Künste in der Klasse von Prof. Martina Schucan. 2013 schloss sie den Bachelor und 2015 den Master of Arts in Musikpädagogik mit Auszeichnung ab. Anschliessend erweiterte sie ihre Studien bei Prof. Conradin Brotbek an der Hochschule der Künste in Bern und erlangte 2018 den Master of Arts in Music Perfomance, ebenfalls mit Auszeichnung. Wichtige Impulse erhielt sie auch an Meisterkursen bei Lucas Fels, Peter Bruns, David Eggert, Wen-Sinn Yang, Martin Zeller (Barockcello), Susanne Frank, Stephan Goerner und vielen mehr. Julia Pfenninger sammelte vielfältige solistische Erfahrungen unter anderen mit dem Stadtorchester Frauenfeld, dem Orchesterverein Wil, der Sinfonietta Höngg oder dem Ensemble “La Partita”. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs sowie des Wettbewerbs „Interpretation Zeitgenössischer Musik“ der Zürcher Hochschule der Künste. Als Teil verschiedener Kammermusik-Ensembles (z.B. das Klarinettentrio “ensemble triologue”, im Duo mit der Sopranistin Anna Gschwend oder mit der Geigegerin Helene Feichtl) ist sie regelmässig zu hören und ist ausserdem Stimmführerin im Kammerorchester „La Partita“, sowie Zuzügerin verschiedener Orchester. Neben der eigenen künstlerischen Tätigkeit ist ihr das Unterrichten eine Herzensangelegenheit. Mit viel Freude und Engagement unterrichtet sie seit 2015 eine Celloklasse an der Musikschule Uster Greifensee. Die Zeitgenössische Musik nimmt in ihrem Repertoire einen wichtigen Teil ein und sie durfte Werke verschiedener Komponisten und Komponistinnen zur Uraufführung bringen. Seit der Saison 2019/2020 arbeitet Julia Pfenninger neu in der Leitung von musica aperta.
www.juliapfenninger.ch julia.pf@bluewin.ch
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