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Gesamtprogramm 26. Saison 2024-25 www.musica-aperta.ch
Alle Konzerte: Alter Stadthaussaal, Marktgasse 53, 2. Stock, Winterthur
Reservation 076 518 59 29 Eintritt Fr. 40.- / Studierende Fr. 30.-
Gesamtprogramm 24-25.doc Download Gesamtprogramm 24-25.pdf
Samstag, 7. September 2024, 19 Uhr
Belenus Quartett Seraina Pfenninger, Violine; Anne Battegay, Violine; Esther Fritzsche, Viola; Jonas Vischi, Violoncello
Iris Szeghy (*1956)
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Aria (2016) für Streichquartett
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Felix Mendelssohn (1809-1847)
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Quartett a-Moll, op.13
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Cécile Marti
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Trapez (2012) für Streichquartett
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Der italienische Name Aria meint im Streichquartett von Iris Szeghy nicht etwa eine stilisierte Opernarie, sondern einen Typ von Instrumental- und Charaktersatz, wie er im italienischen und deutschen Barock etwa seit Caccini oder Frescobaldi oft als Thema für Instrumentalvariationen genommen wurde, als Suiten-Satz oder auch selbständig als Aria oder Air. Dabei hat neben der meist gesanglichen, strophenartigen Melodie das harmonische Gerüst über einem oft ostinaten Bass konstituierende Bedeutung. In Szeghys Werk kontrastiert eine melancholische, auf barocke Art verzierte Melodie des Cellos und der Viola mit einem Ostinato-Motiv in den Geigen. Das Werk beendet eine kurze Coda mit einem pastoralen Motiv in der hohen Lage der 1. Geige. In Ergänzung erklingt Felix Mendelssohns a-Moll-Quartett. Der 18-Jährige komponierte es 1827, unmittelbar nachdem in Berlin die Nachricht vom Tode Ludwig van Beethovens eingetroffen war, den der junge Komponist abgöttisch verehrte. Eine Fülle offener oder versteckter Zitate Beethovenscher Themen deutet darauf hin, dass er sein Quartett als Hommage an den verehrten Meister verstand. Die sich verziehende und neu ordnende geometrische Form war Inspirationsquelle zum Streichquartett Trapez von Cécile Marti. Der Beginn des Stücks gestaltet sich durch Dehnen und Weiten eines Tones hin zu Klangflächen. Die vier Musiker:innen beginnen auf derselben Tonhöhe und dehnen den Klang durch feine Glissando-Bewegungen. Das Dehnen der Klänge entwickelt die zur sich daraus ergebenden Klang-Progression.
Samstag 26. Oktober 2024, 19 Uhr
The Reality of Dreams Todesahnung und Todessehnsucht im Tagebuch der Alice James Giulia Guarneri , Stimme und Stefan Kägi, Klavier
Dong Zhou (*1992)
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Heard a Fly Buzz – when I die Forever – is composed of Nows To make a prairie it takes a clover and one bee
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Texte von Emily Dickinson
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Some keep the Sabbath going to church (2021)
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Dahae Boo (*1988)
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Dead to the world (2020)
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Emre Şener (*2001)
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Auftragswerk (2024) UA
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George Crumb (1929-2022)
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aus Metamorphoses (2015-2017) Persistence of Memory
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Julia Schwartz (*1963)
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Ich bin nicht tot (2014)
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Tempora mea in manibus tuis (Franz Werfel) Musik im Mirabell (Georg Trakl)
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Mein Stilles Lied (Else Lasker-Schüler) Der Sonntagabend (Franz Werfel)
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Morgenhymnus (Franz Werfel)
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- “I think that if I get into the habit of writing a bit about what happens, or rather doesn’t happen, I may lose a little of the sense of loneliness and desolation which abides with me.”
- «Ich glaube, wenn ich mir angewöhne, ein wenig darüber zu schreiben, was passiert oder besser gesagt nicht passiert, verliere ich vielleicht ein wenig von dem Gefühl der Einsamkeit und Trostlosigkeit, das mir anhaftet.»
- Mit beklemmender Offenheit setzte sich Alice James in ihrem Tagebuch mit dem eigenen Tod auseinander. Aufgewachsen in einem männlich dominierten Umfeld und geprägt durch den internationalen Erfolg ihrer älteren Brüder – Henry und William – war Alice stets mit den limitierten Entfaltungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen ihrer Zeit konfrontiert. Ihr wurde der Zugang zu Bildung verwehrt, ganz nach der Überzeugung, dass Bildung der natürlichen Bestimmung der Frau nur schaden könne. Aus der sich abzeichnenden gesellschaftlichen Randexistenz in erzwungener Nutzlosigkeit entwickelte sie eine Todessehnsucht. Ausser Stande sich zum Suizid durchzuringen, fristete sie ein Dasein in einer Art Wiedergängerexistenz, immer in Vorbereitung auf den Tod. Anknüpfend an James’ Ausführungen stehen Gedichte von Emily Dickinson, in denen geistige Weitläufigkeit ihre Artikulation in räumlicher und sozialer Begrenztheit findet. Die Vertonung Dong Zhou’s von vier Dickinson-Gedichten, Klavierwerke von Dahae Boo und George Crumb sowie der Zyklus «Ich bin nicht tot» von Julia Schwartz und eine Uraufführung von Emre Şener bieten den Tagebuchauszügen einen musikalischen Rahmen. Giulia Guarneri und Stefan Kägi widmen sich so der Thematik der Fort-schreibung patriarchaler Macht- und Gesellschaftsstrukturen und den daraus resultierenden beschränkten Tätigkeitsfeldern von Frauen.
Dienstag 3. Dezember 2024, 19 Uhr
«Ecce Homines» Ensemble Van der Waals: Daniela Müller und Egidius Streiff, Violinen; Mariana Doughty und Fabio Marano, Violen; Ekachai Maskulrat Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart
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Quintett in g, KV 516
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Klaus Huber (1924 - 2017)
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Ecce Homines für Streichquintett (1998)
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Klaus Huber schreibt zu seinem Quintett: „Ecce Homines” sehe ich als eine labyrinthische Fortsetzung meines Zweiten Streichquartetts „...von Zeit zu Zeit...” (1984/85) und des Streichtrios „Des Dichters Pflug” (1989)". Das Ensemble Van der Waals ist für die Musik von Klaus Huber eine ideale Besetzung: Die gegenwärtige Referenzaufnahme der Streichquartette wurde 2015 durch das 3G-dreigenerationenquartett mit Mariana Doughty und Egidius Streiff eingespielt (www.streiffzug.com/sc-1501.html). Egidius Streiff war zudem mit Fabio Marano an den zahlreichen Aufführungen von "Ecce Homines" durch das Pellegrini Quartett beteiligt. beteiligt. Das Quintett ist mit seinen Anklängen an Quintett in g-moll KV 516 von W. A. Mozart sowie seiner Verwendung von arabischen Tonsystemen von eminenter Bedeutung im Katalog des Komponisten. Als höchst berührendes Werk steht es Mozarts Gegenstück ebenbürtig zur Seite.
Mittwoch, 29. Januar 2025, 19 Uhr
Mondnacht 9 - Orion Aurea Marston - Sopran, Robert Koller - Bass; Claudia Weissbarth - Flöte, Matthias Wamser - Klavier
Gregorianischer Gesang
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Magi videntes stellam (Als die Weisen den Stern sahen) Magnificat-Antiphon zu Epiphanias
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Max E. Keller (1947)
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Nur uns (2023) (Text: M. E. Keller) für Sopran, Bass, Flöten und Klavier, UA
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Claude Debussy (1862-1918)
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Nuits d`étoiles Lied auf ein Gedicht von Théodore de Banville für Sopran und Klavier
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Jean-Luc Darbellay (1946)
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Mila für Flöte, Piccolo, Altflöte und Klavier, UA
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Max Reger (1873-1916)
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Drei Duette aus Op. 14 für Sopran, Bass und Klavier Nachts (Eichendorff), Abendlied (Goethe), Sommernacht (Saul)
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Violeta Dinescu (1953)
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Je dunkler die Nacht für Flöte solo, UA
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Pierre-André Bovey (1942)
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Wir können nicht schlafen (Der gestiefelte Stern) nach einem Gedicht von Hans Arp, für 2 Stimmen, Altflöte und Klavier, UA
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Konstanty Kazimierz Regamey (1907-1982)
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Bezbrzeżna mi przestrzeń się śniła (Ich habe von endlosem Raum geträumt) für Bass und Klavier
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Pauline Viardot (1820-1892)
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L’étoile auf ein Gedicht von Afanasy Fet, für Sopran, Flöte und Klavier
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Matthias Heep (1965)
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Orion, auf einen Text von Odysseas Elitis, für Sopran, Bass, Flöten und Klavier, UA
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Gregorianischer Gesang
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Stella ista sicut flamma coruscat (Dieser Stern funkelt wie eine Flamme) Antiphon zur Vesper an Epiphanias
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Sternenlicht führt unseren Blick in wirklich unfassbare Weiten: Raum und Zeit werden auf ganz eigene Weise erlebbar. Tiefe Vergangenheit bleibt und entfernteste Zukunft wird lebendig. Sternenlicht - eigentlich ein nüchternes physikalisches Phänomen - kann in uns idyllische und wehmütige Stimmungen auslösen (Viardot, Reger, Debussy), aber auch als religiöses Fanal gelesen werden (Gregorianischer Gesang Magi videntes stellam). Fünf Komponisten aus Winterthur, Bern und Basel haben fünf verschieden Zugänge zu diesem Thema. Sie haben für Mondnacht 9 je ein neues Werk geschrieben.
weitere Konzerte: Mo. 20. Januar 2025, 19.30 Uhr, Elisabethenkirche, Elisabethenstrasse 10 – 14, Basel, www.offenekirche.ch Fr. 14.2.2025, 20 Uhr, Klosterkirche, Dornach www.klosterdormach.ch So. 16. Feb. 2025, 11 Uhr, l'art pour l'Aar, Le Cap, Predigergasse 3, Bern, www.lartpourlaar.ch
Samstag 15. Februar 2025, 19 Uhr
Komposition - Improvisation Egidius Streiff, Violine; Martina Brodbeck, Violoncello; Ingrid Karlen, Klavier & kraater: Alfred Zimmerlin, Violoncello und Komposition; Esther Roth, Klavier und Komposition; Pierre Thoma, Sampler und Komposition
Alfred Zimmerlin (1955)
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tiw (2011) Nr. 5 aus: «Nachstundenstücke» für Violoncello und Klavier
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Pierre Thoma (1949)
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Strates (1989) für Violoncello und Klavier
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kraater
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Improvisation 1
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Esther Roth (1953)
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Es fiel ein Blatt (2022) für Klaviertrio, UA
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Alfred Zimmerlin (1955)
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mutsnawse (2011) Nr. 12 aus: «Nachstundenstücke» für V'cello und Klavier
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kraater
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Improvisation 2
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Zwei Komponisten und eine Komponistin treffen sich seit längerem regelmässig einmal im Monat, um miteinander Musik zu improvisieren. Die Freude am Abenteuer des gemeinsamen Hörens und des auf Vertrauen beruhenden Zusammenspiels sowie an den kollegialen Gesprächen lassen ein Ensemble entstehen: «kraater» – es brodelt weiter. Drei erfahrene InterpretInnen der zeitgenössischen Musik interpretieren drei geschriebene Werke, Kompositionen der «kraater»- Mitglieder. So setzt sich ein Bild des erweiterten heutigen Musikschaffens zusammen. Das Klaviertrio «Es fiel ein Blatt» von Esther Roth entstand in der Atmosphäre des Gedichts mit dem gleichnamigen Titel von Federico García Lorca. Der Titel von Pierre Thomas «Strates» (= Schichten) bedeutet in der Geologie: aus Schichtung von Ablagerungen hervorgegangener Gesteinskörper; hier: eine Dramatik der Verständigung. «Nachtstundenstücke» von Alfred Zimmerlin – kein Geheimnis: Die alten Ägypter haben die (astronomische) Nacht und den Tag in je zwölf Stunden eingeteilt; «tiw» und «mutsnawse» sind die Zahlwörter fünf und zwölf in einer seit geraumer Zeit ausgestorbenen Sprache.
Donnerstag, 20. März 25, 19 Uhr
Mémoire Konus Quartett: Fabio Oehrli, Jonas Tschanz, Christian Kobi, Stefan Rolli - Saxofone
Paul Clift (*1978)
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RGBA (2021)
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Jürg Frey (*1953)
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Mémoire, horizon (2013/14)
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Rajiv Satapati (*1983)
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Innig (2013)
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Mémoire, horizon (2013/14) für Saxofonquartett dauert eine gute halbe Stunde. Liegende Klänge, ein ruhig dahinschreitendes Klangband, nicht immer in gleicher Breite. Mehrklänge wechseln mit nah beieinander liegenden Reibeklängen. Es entstehen Interferenzen, aber auch ein großer klangfarblicher Nuancenreichtum durch die wechselnden Instrumente und Griffverbindungen, durch Zusammenklänge und minimale Dynamikschwankungen. Basis des gesamten Werks bildet eine große Sekunde. Präzis-minimalistischer Klang, der Orte zu Räumen macht: Das Konus Quartett hat sich in den 20 Jahren seines Bestehens auf die neuste zeitgenössische und experimentelle Musik spezialisiert. In visionär kuratierten, intensiven Zusammenarbeiten mit Komponist:innen der Gegenwart setzt sich das Ensemble für die Schaffung und Aufführung neuer Werke ein. Durch die modulare Besetzung ergibt sich die überraschende Wendigkeit und eigenwillige Ausdruckskraft des Quartetts. Die konsequente Ausrichtung der Programme auf die Gegenwart macht das Ensemble zu einer der wichtigen Stimmen in der zeitgenössischen Musik, weit über die Schweiz und Europa hinaus. So hat es u. a. im Cafe OTO in London, beim Huddersfield Contemporary Music Festival und dem FIMAV (Festival International Musique Actuelle Victoriaville) in Kanada gespielt und zahlreiche Tonträger veröffentlicht. Zuletzt erschienene Aufnahmen: «Anschlussfehler» (Komposition: Tomas Korber) und «drei allmenden» (Komposition: Klaus Lang) bei Cubus Records. www.konusquartett.ch
Donnerstag, 24. April 2025, 19 Uhr
“Have you heard me breathe?” - ein Abend der herausragenden Bläserwelten und Elektronik
Damir Bačikin, Solotrompete, Elektronik - Ralf Hoyer, Elektronik, Klangregie
Ralf Hoyer (1950)
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Neues Werk (2025) UA
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Max E. Keller (1947)
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Neues Werk (2025) UA
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Helmut Zapf (1956)
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“L” (2010)
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Damir Bacikin (1980)
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Sevdah of Berlin (2020)
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Eres Holz (1977)
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MACH (2012)
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Alexandra Filonenko
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Invocation (2021)
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Damir Bacikin
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Eearfood (2025) UA
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Damir Bačikin ist ein sehr vielseitiger Musiker, der sich als Trompeter vor allem auf zeitgenössisches und solistisches Repertoire sowie Kammermusik spezialisiert hat. Bačikin war zweimal Preisträger beim Wettbewerb für Blechblasinstrumente in Belgrad, Serbien und gewann zahlreiche Stipendien (Berliner Senat, DAAD, Initiative Musik, Deutscher Musikrat und andere). Er arbeitete mit einigen der führenden Komponisten unserer Zeit zusammen, wie z.B.: Helmut Lachenmann, Vinko Globokar, Ralf Hoyer, Max E. Keller. Bačikin Studierte an der HfM "Hanns Eisler" mit Prof. William Forman, und unternahm Tourneen in Europa, Asien und Südamerika. Im Dezember 2023 ist Bacikin beim Deitschlandfunk Kultur mit der herausragenden Interpretation von George Ligetis "Misteries of the Macabre" als Solist vorgestellt worden. Das Neue musikzeitung Deutschland schrieb über diesen Auftritt: "Das i-Tüpfelchen blieb allerdings dem Trompeter Damir Bačikin vorbehalten, der den Abend mit einer atemberaubenden, umwerfend theatralen Umsetzung von „Mysteries of the Macabre“ für Solotrompete und 16 Instrumente (1977) beschloss."
weiteres Konzert: Fr 25. April 2025, Museum Kleines Klingental, Unterer Rheinweg 26, 4058 Basel
Donnerstag, 5. Juni 2025, 19 Uhr
UMS `n JIP - im störgarten
Max E. Keller (1947)
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muss verboten werden (2019/20) für Tenor/Contratenor und Bassblockflöte
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Ulrike Mayer-Spohn (1980) & Javier Hagen (1971)
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im störgarten (2022/23), Liederzyklus für Stimme, Blockflöten und Live-Elektronik (Audio & Video), Text nach dem gleichnamigen Gedichtzyklus von Rolf Hermann
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Der Text im Präludium von Max E. Keller besteht aus Satzfragmenten wie "Muss verboten werden", " Muss geregelt werden", "Muss umerzogen werden". Er sagt nicht, wer was verbieten will, aber er markiert eine gesellschaftliche Tendenz: in Europa, Russland, China, in arabischen Ländern, Nordkorea, USA u.a. wird auf verschiedensten Gebieten und von verschiedenen politischen Positionen aus mit autoritären Direktiven, Überwachung und Verboten versucht, die Menschen zu bevormunden. Die Musik ist sozusagen diese unausgesprochenen Gegenwelt. Sie ist anarchisch, ungeordnet, wild, aber auch sensibel und still. Der Freiraum der Interpretierenden ist gross, oft improvisando. "In der Nahaufnahme verwildern wir" heisst Rolf Hermanns neuer Gedichtband (2021). „im störgarten“ ist einer der vier Zyklen daraus: ein Gang durch einen längst verschwundenen Obstgarten. Er zoomt mitten hinein in unsere Lebenswelt mit ihren globalen Verflechtungen, ihren Hotspots und Flächenbränden, ihren Erschöpfungszuständen. Rolf Hermann dazu: „Im Zyklus „im störgarten“ ist die Trauer ein zentrales Motiv. Dieser Zyklus spielt in einem Gebiet (Leukerfeld), das mir seit meiner Kindheit vertraut ist. Die Landschaft wurde in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. Äcker, Felder und Wiesen wichen Gewerbe- und Industriezonen, einem Golfplatz und einer Autobahn. Die unausgesprochene Frage, die sich durch diesen Zyklus zieht, lautet für mich denn auch: Was geht in uns vor, wenn eine Landschaft, die wir seit unserer Kindheit lieben, entstellt wird? Da scheint mir die Verwilderung durchaus eine ratsame Option zu sein.“
Eine musikalische Interpretation einer literarischen Anverwandlung Rilke’scher Gedichte: „im störgarten“ ist ein Liederzyklus für Stimme, Blockflöten und Elektronik von UMS'nJIP. Kompositorisch greifen UMS'nJIP das Thema der schleichenden Naturentstellung auf und interpretieren diese in einem etwa 80 Minuten dauernden musikalischen Prozess: Ausgehend von abstrakten Geräuschfragmenten — an Naturgeräusche erinnernd — entwickeln sich mehrere Verdichtungsprozesse. Anfänglich in ihre Klangbestandteile aufgelöst und kaum im Raum wahrzunehmen, werden Worte und Sätze mit fortschreitender Dauer zunehmend als Sinneinheiten wahrnehmbar und melismatisch eingebunden. Auch die Klänge unterstehen einer Metamorphose: sind sie anfangs ausschliesslich analog erzeugt, so schleicht sich im Verlauf des Stückes immer mehr die elektronische Substitution ein. Dass diese zunehmend in einem „verführerischen“ popkulturellen Kleid daherkommt, verleiht dem Ganzen eine verstörend-reizende Ambivalenz, welche mit unseren ästhetischen Erwartungshaltungen spielt und diese als blosse Hüllen entlarvt, relativiert - und bricht. Analog zu Rolf Hermanns Wunsch: „die Sinnlichkeit und die Verletzlichkeit der Welt in Worten erfahrbar zu machen“ machen UMS’nJIP dieselbe Sinnlichkeit und Verletzlichkeit nun auch in Klängen erfahrbar.
UMS'nJIP sind eines der profiliertesten Ensembles für Neue Musik der Gegenwart und an den bedeutendsten Konzertstätten für Neue Musik zuhause (Teatro Colón Buenos Aires, Liceu Barcelona, Steghi Athen, Palacio de Bellas Artes Mexico City, Biennale Musica Venezia). Über 1400 Konzerte, mehr als 300 Uraufführungen in 40 Ländern und 35 internationale Preise säumen ihren musikalischen Weg. 2022 lassen sie sich in Münster/Goms nieder und eröffnen mit dem MEbU, dem Münster Earport, am Fusse des Rhonegletschers einen Kunstraum für experimentelle Kammermusik. http://umsnjip.ch, http://mebu.umsnjip.ch
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